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Der Wolf könnte manchmal vor Glück eine ganze Allee von Purzelbäumen SCHLAGEN.

  • Autorenbild: R de Winter
    R de Winter
  • 7. Feb. 2019
  • 2 Min. Lesezeit

CHAOS


Ich schwebe in einem Nichts gleichend einem tiefblauen mit hellbläulichen Akzenten durchströmten Meer. Im ersten Moment noch beruhigt, ergreift mich im nächsten ein stürmischer Sog, welcher mich aus meiner friedlichen Ruhe reißt. Er verschlingt mich, während sich meine Muskeln verspannen und ein grelles Licht meine Umgebung tötet. Die angenehme nebelige Geborgenheit muss der besitzergreifenden verkrampften Hölle weichen und sich so im Kampf geschlagen geben. Ein ohrenbetäubendes Geräusch läutet die Niederlage der Wärme ins Game-over. Meine Augen weitaufgerissen, nach Luft ringend, mustere ich den Raum und stelle traurig fest: „Zurück in der sogenannten Realität.“ Der Seele Rufe nach unendlicher Geborgenheit müssen im Nichts verhallen, ohne je mit den Ohren vernommen worden zu sein. Der Gedanke an ein einziges Wort, hervorgestoßen von dem unerforschten Labyrinth namens Gehirn, durchzuckt meinen Körper. Käseglocke! Gestern noch in einem völlig anderen Zusammenhang diskutiert, widme ich mich dieser in meinen Gedanken. Wohlbehütet in einer solchen aufgewachsen, liege ich nun in wohl einem Gemach einer Prinzessin gleichenden Schlafzimmer ganz mir selbst überlassen und würde hier am liebsten mein Dasein fristen. Mich in die wärmende Decke kuscheln und nur zum Spazierengehen oder Zeichnen erheben. Zu anstrengend waren die letzten Jahre. Meine Seele immer wieder aufs Neue gequält, habe ich ihre Rufe doch endlich erhört und den Irrsinn namens „Firma XY“ beendet. Nun stehe ich wieder am Anfang eines neuen Weges. Werde ich es schaffen? Ist es möglich von hier nach dort in ein unbekanntes Irgendwo zu ziehen? Es scheint mir eine unüberwindbare Möglichkeit zu sein. Bin ich doch damals aus der Käseglocke in die Höhle der Löwen gesprungen. Man kann es wohl am treffendsten beschreiben, indem man sich den Umzug von Bonn nach Berlin, ohne den Weg jemals mitbekommen zu haben, vorstellt und darüber berichtet… . Tja, aber was? „Irrsinnig!“, denke ich bei mir. Über ein geschichtliches Ereignis zu sprechen, einen diesbezüglichen Text zu analysieren und mit jedem Wort an seine eigene Vergangenheit in einem völlig anderen Zusammenhang zu denken. Dies gleicht einem Gemälde van Goghs gleich dem eines Marilyn Mansons. Ähnlich im Willen und doch geschaffen von verschiedener Individuen mit genauso unterschiedlichen Werkzeugen. Obwohl ich mit jeder Faser meines Körpers die Gedanken zu verdrängen versuche, muss ich unweigerlich feststellen, dass jegliche Anstrengung zum Scheitern verurteilt ist und ich mich der nie enden wollenden Depression nun völlig verschreibe. Der Pakt mit dem Teufel scheint besiegelt. Laut vernehme ich den Hall seines krächzenden Gelächters. Er gewährt mir keine Nachsicht, wohlwollend wissend, dass ich schon zu lange in seinen Klauen gefangen bin. Schmunzelt teilt er mir mit, dass er mich als Prinzessin der Käseglocke unter die Linden gestellt habe. Endlich! Welch‘ erleichternden Worte, ist meine Großmutter doch dort aufgewachsen. Dies soeben noch beruhigt gedacht, ermahnt mich meine verwirrte Seele: „Aber wo und vor allem wann soll dies gewesen sein?“ Jeglicher Vernunft zu trotz gebe ich mich in meiner Naivität und Dummheit deren eines Schafs gleichend dem Wolf hin und folge ihm, um auf dem Weg doch von Gewissensbissen und einem geringen Maß an Skepsis gequält zu werden. „Seid nie Schafe!“, höre ich vom hintersten Eck meiner Vernunft eine bekannte und doch so fremde Stimme rufen und töte diesen letzten Funken mit einem: „Wer weiß?! Vielleicht bist du der Wolf, welcher mich zu einem der Schafe formen möchte!“ (2010)

ree

 
 
 

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